Presseaussendung vom 20.4.21

Kompetenz, Infrastruktur und Kapazität flächendeckend vorhanden

Impfungen gehören ausschließlich in die Hände der niedergelassenen Ärzteschaft – sämtliche anderen Ansätze sind kontraproduktiv, kostspielig und daher unverantwortlich

„Wir haben flächendeckend eine hervorragende Infrastruktur, wir haben das Personal. Impfen gehört zum kleinen Einmaleins unseres Berufs und wir kennen unsere Patientinnen und Patienten. Wir niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind in der Lage, innerhalb weniger Wochen ohne jede Vorbereitung alle impfwilligen Menschen durchzuimpfen, erläutert Dr. Oliver Rückert, Hausarzt und Obmann der Ärzteinitiative der Plattform Freiwilligkeit.

Umso erstaunlicher ist es aus Sicht von Dr. Rückert, dass man in Niederösterreich diesen enormen logistischen und ökonomischen Vorteil nicht nutzen möchte, um die Corona-Impfungen durchzuführen, sondern immer wieder krampfhaft versucht, das Rad neu zu erfinden. Diesmal mit so genannten „Impfzentren“, die sehr viel Geld kosten. „Ließe man die niedergelassene Ärzteschaft impfen, dann hätte man keinerlei Zusatzaufwand. Man müsste lediglich den benötigten Impfstoff beschaffen.“

Warum teuer und aufwändig, wenn man es auch effizient haben könnte?

Dass der Betrieb dieser Zentren sehr teuer ist und auch sehr viel Personal benötigt wird, scheint keinen zu interessieren. Dr. Rückert: „Wir hören immer, dass der Spielraum für die dringend notwendige Erhöhung der Ärztehonorare nicht gegeben ist. Und wir hören immer, dass es Kapazitätsengpässe in den Spitälern gibt, aber nicht wegen der technischen Infrastruktur und den Betten, sondern wegen fehlendem Personal. Wie passt das mit der abstrakten Planung dieser Impfzentren zusammen?“

Wer Corona effizient begegnen will, der muss sämtliche Ressourcen bestmöglich nutzen. „In Sachen Impfung ist jedoch das Gegenteil der Fall. Die niedergelassene Ärzteschaft könnte das viel besser, schneller und weniger kostenintensiv durchführen als es die Impfzentren können.“ Einmal ganz abgesehen vom Stellenwert der niedergelassenen Ärzteschaft. „Die vorliegenden Pläne sind wieder einmal ein Schlag in unser Gesicht“, so Dr. Rückert. „So kann man den Ärztemangel sicher nicht eindämmen. Ich fordere meine Standesvertretung daher auf, mit allen möglichen Mitteln gegen diesen Unsinn vorzugehen.“

 

Wiener Neustadt, 20.4.2021

Kontakt: Michael Dihlmann

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