Informationsmail 60 der Plattform Freiwilligkeit vom 19.3.20

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die erste schwere Corona-Krisenwoche ist schon fast vorbei. Wir alle haben bereits neue Erfahrungen in großem Umfang gemacht: Sei es in Bezug auf die Organisation in unseren Ordinationen, sei es im Umgang mit Patientinnen und Patienten oder sei es durch den Umstand, dass Leistungskatalog, Honorarkatalog und Finanzstruktur einer Ordination nicht auf solche Krisenzeiten ausgelegt sind.

In den kommenden Wochen gilt es jedenfalls einmal für uns alle zu kämpfen, um dabei mitzuhelfen, den Schaden für die Menschen in Österreich so gering wie möglich zu halten. Es ist also derzeit nicht geboten, Honorarverhandlungen zu führen oder Ansprüche zu stellen.

Aber sobald sich die Situation stabilisiert hat, werden wir mit den Standesvertretern, Gesundheitspolitikern und Krankenkassenfunktionären einiges zu besprechen haben. Unter anderem steht zur Debatte, wie unser Einsatz in dieser Krisenzeit honoriert werden muss. Denn es ist kein Geheimnis, dass Abrechnungsmodalitäten nach Normalbetrieb – trotz bereits beschlossener Sonderregelungen – zahlreiche unserer Kolleginnen und Kollegen wirtschaftliche Schwierigkeiten, wenn nicht sogar in Existenznot bringen werden.

Wir müssen sehr rasch unsere Position in dieser Angelegenheit beziehen. Und daher bitten wir Sie wieder einmal in bewährter Art um Mithilfe: Schicken Sie uns bitte so schnell wie möglich ein Mail an diese Adresse, wie sich die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Ordination in der Woche von 16.3.2020 bis 20.3.2020 dargestellt hat. Selbstverständlich unter Wahrung höchster Diskretion. Teilen Sie uns mit, wie sich Ihre Patientenzahl bzw. wie sich Ihr Umsatz (prozentuell) entwickelt hat. Teilen Sie uns mit, was Sie weiters in Bezug auf Abrechnung, Organisation, Unterstützung durch die ÖGK, durch die Politik oder durch sonstige Organisationen für mitteilungswürdig halten. Ihre Daten und Informationen sind absolut vertraulich und werden an niemanden weitergegeben.

Leiten Sie dieses Mail an die niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzte in Ihrem Umfeld weiter. Auch diese haben Einbußen, teilweise noch in höherem Ausmaß als die Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner. Auch die Fachärztinnen und Fachärzte sind aufgerufen, uns ihre Situation zu beschreiben und/oder sich für unser regelmäßiges Mailservice registrieren zu lassen. Wir werden selbstverständlich im Namen aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sprechen.

Unmittelbar nach Auswertung dieser Daten werden wir den Verantwortlichen Im Gesundheitssystem unmissverständlich klarmachen, welche materielle Unterstützung wir brauchen, um jetzt und auch in Zukunft unsere höchst verantwortungsvolle Tätigkeit für alle Menschen in Österreich ausüben zu können.