Vor etwa einem Monat wurde über den Honorarabschluss zwischen Kasse und Kammer diskutiert. Wir hatten alle Ärztinnen und Ärzte aus unserem Mailverteiler in diesem Zusammenhang um Bekanntgabe ihres Laboranteils gebeten. Dieser Bitte sind mehr als 50 Ärztinnen und Ärzte gefolgt. Einige von ihnen wiesen einen aus statistischer Sicht bemerkenswerten Prozentsatz auf, weshalb wir weitere Daten nachgefordert und einen weiteren Aufruf gestartet haben. In der Zwischenzeit verfügen wir über ein aussagekräftiges Bild, welche „Arten“ von Ordinationen die Gewinner und welche „Arten“ von Ordinationen die Verlierer aus dieser Umschichtung sind. Und das ist aus unserem Blickwinkel ein bemerkenswertes Bild.
Bevor wir mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit gehen, wollten wir jedoch unsere Vermutung unter vier Augen mit den Verantwortlichen in der Ärztekammer besprechen. Wir haben dem Kurienobmann-Stellvertreter und somit dem „obersten“ Allgemeinmediziner Niederösterreichs unsere Vermutung mitgeteilt. Und zwar mit der Bitte um Stellungnahme und Widerlegung bzw. Verifizierung unserer Erhebungen mittels der kammerinternen Daten, die sicherlich wesentlich besser geeignet sind, allein schon durch ihre Vollständigkeit. Wir verfügen ja nur über einen kleinen Teil der Gesamtdatenmenge.
Leider haben wir trotz mehrerer Nachfragen bis heute keine inhaltlichen Aussagen bekommen. Dabei müsste es doch ein Leichtes sein, den Beweis oder Gegenbeweis unserer Theorie anzutreten und jedenfalls zum ausverhandelten Ergebnis zu stehen. Doch leider werden wir Ärztinnen und Ärzte der Basis wieder einmal nicht mit den notwendigen Informationen versorgt. Und in der Kammer wundert man sich auch noch, dass die Vertrauensbasis immer weiter sinkt.
Sie müssen Verständnis haben: Da unsere Beobachtungen noch nicht überprüft sind, können wir selbstverständlich inhaltlich nicht damit an die Öffentlichkeit gehen. Aber wir arbeiten natürlich weiter daran, diese Transparenz herzustellen, die wir eigentlich von Kammerseite erwarten.