Immer noch kein ausreichender Schutz für Hausärztinnen und Hausärzte vorhanden, 7.4.20

Immer noch kein ausreichender Schutz für Hausärztinnen und Hausärzte vorhanden

Die NÖ Ärztekammer ist ganz offensichtlich mit vernünftiger Verteilung der vorhandenen Schutzausrüstung überfordert

„Auch wenn die Ärztekammer rechtlich nicht für das Bereitstellen und Verteilen von Schutzausrüstung zuständig ist, muss sie das vernünftig organisieren, wenn sie diese Aufgabe übernimmt“, meint Mag. Markus Lechner, Rechtsanwalt der Ärzteinitiative der Plattform Freiwilligkeit. „Laut zahlreichen Rückmeldungen aus ganz Niederösterreich sowohl bei mir als auch bei der Plattform direkt hat das aber heute in einigen Bezirken Niederösterreichs überhaupt nicht funktioniert. Viele Ärztinnen und Ärzte sind stinksauer“, so Mag. Lechner.

„Über das kammerinterne Kommunikationsmedium wurde gestern bekanntgegeben, wann und wo man sich Schutzausrüstung abholen kann“, so Obmann Dr. Oliver Rückert. „Viele sind dann bis zu 60 Kilometer zur Abholstelle gefahren, in der Erwartung, dass vernünftiges Material wie etwa FFP3-Masken zur Verfügung steht. Für Hausärztinnen und Hausärzte waren in einigen Bezirken jedoch nur Handschuhe vorgesehen. Wir müssen davon ausgehen, dass das ein flächendeckendes Problem ist.“

Brauchbare Masken sind vorhanden, aber scheinbar nicht für die Allgemeinmedizin

„In einem und bekannten Fall wurden solche Masken sogar an Allgemeinmediziner ausgegeben, dann aber vom Roten Kreuz wieder zurückgefordert, weil die Masken versehentlich ausgegeben worden seien“, bestätigt Mag. Lechner. „Das Rote Kreuz hat die Masken dann wieder abgeholt. Anscheinend wird die Hausärzteschaft hier systematisch benachteiligt, denn Kassenfachärzte sowie Wahlärzte bekamen diese dringend notwendigen Schutzmasken zugeteilt.“

Aus Sicht von Hausarzt Dr. Rückert ist das entsetzlich. „Gerade die Hausärzteschaft benötigt diese Masken als erste Anlaufstelle im System. Denn wir versorgen den Großteil derjenigen, die akut krank sind und bei denen Verdacht auf eine Covid-19 Infektion besteht. Wir visitieren unsere Patientinnen und Patienten sogar derzeit noch. Warum setzt man hier unsere Gesundheit und unser Leben auf´s Spiel?“